Neues aus der Werkstatt

Räuchereien.....der weihnachtliche Duft
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zugegeben, wir Erzgebirger sind schon ein seltsames Volk. Allein der Dialekt ist gemein, der Gartenzaun ist hoch und die Landschaft ist so schön, daß sie uns keiner gönnt...

Jeder Tourist, der an Weihnachten bei uns im Erzgebirge landet, ist echt zu bedauern, weil er wieder nach Hause muß.

Meistens fährt der Gast allerdings erholt zurück, die Andenken für die Lieben im Schlepp. Er winkt noch einmal lächelnd. Weihnachten war schön bei euch. Wir kommen wieder!

seiffener Bergkirche

Jedes Jahr dieselbe Szene, und jedes Jahr fällt mir dieselbe Anekdote dazu ein und ich muß schmunzeln:

Es war Weihnachten 1983, wir hatten Besuch aus dem Norden. Meine Mutter stellte sämtliche Leckereien auf den Tisch,und dazu, wie es im Erzgebirge üblich ist, eine Kerze, ein Räuchermännchen und eine Packung Räucherkerzen. Zuerst war allerdings der Inhalt der Packung Räucherkerzen seltsamerweise verschwunden. Meine Mutter war sprachlos, mein Onkel aus Hamburg sprudelte dafür umso mehr: " Eure Lakrize schmecken wie Kohle!", schimpfte er, während er sich den Magen rieb.

Selbst heute noch hoffe ich, daß unser Räucherkerzchen nicht im Magen unserer Gäste, sondern im Bauch unseres Räuchermännchens verschwinden. Denn nur dort entfalten sie ihren geheimnisvollen Duft, andererorts sorgen sie allerdings für Magendrücken.

In diesem Sinne verweise ich Sie also mit einem Augenzwinkern auf unsere Zubehör-Seite, weil ich Ihnen das wunderbare Dufterlebnis nicht vorenthalten will.
Bei richtiger Anwendung sind Nebenwirkungen ausgeschlossen.

Sie wissen schon, wir Erzgebirger sind ein seltsames Volk!

Schwärmereien...    Gehts auf dem Holzweg Richtung Highway?
.... nun..., lassen wir es doch auf einen Versuch ankommen!

Um Bikerträume ins Wohnzimmer zu holen, sollte man das traditionelle erzgebirgische Kunstgewerbe nicht gleich vergessen aber auch ein gewisses Maß an verrückter Kreativität besitzen.

Während der normale deutsche Motorradfan sein Bike im Oktober liebevoll einmottet, packt der Erzgebirger es zum selben Zeitpunkt nochmal aus, streichelt es und bringt die Zündung in Gang. Dann trägt er es gelassen in seine Wohnung und weiß, dass es ordentlich Dampf ablässt bis zum Frühling...! Das glauben Sie nicht? Schauen Sie hier:

Ein bisschen verrückt ist das schon, oder?

Aber unsere Ideen sind nunmal abgefahren und auf dem richtigen Holzweg kommt es (man) immer an. Und zwar so:

Das erste Räuchermotorrad entstand, wie jeder echte kleine Erzgebirger, in einer sehr langen Winternacht mit viel Liebe und Geduld. Ein wenig handwerkliches Geschick war auch dabei :-)

Schnell ging unser Prototyp allerdings auf die Reise und wir gingen in die Serien-produktion. Inzwischen macht es richtig Spaß, die kleinen Kerlchen zum rauchen zu bringen. Den Originalen in der Garage stehen sie in nichts nach. Ihren Highway finden sie in jedem Wohnzimmer und ihr Tank ist gefüllt mit dem heimlichen Gemisch eines ganz besonderen Duftes.


Alle aktuellen Modelle und Preise finden Sie hier im Shop: www.räuchermotorrad.de

Werkeleien...Macht Holz kreativ?
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also erstmal macht Holz wahnsinnig viel Arbeit, wie man sieht. Viel Arbeit macht mancheinen wahnsinnig. Und wenn man erst einmal wahnsinnig (begeistert) bei der Arbeit ist, dann soll sie auch noch Spaß machen.

In unserem Fall hat das ganz gut geklappt. Kurz vor dem Durchdrehen hatten wir den Dreh raus. Inzwischen drehen wir meistens am Rad.
Und das macht auch noch Spaß!

Zenkereien...... so fing es an!
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Wir schreiben das Jahr 1847. Anton Zenker, mein Ururgroßvater, erblickt das Licht der Welt.
Allerdings sieht die Zukunft in Katharinaberg, im Grund Nr. 230, nicht gerade rosig aus. Die glorreichen Zeiten des Silberbergbaues sind längst vorbei. Das Erzgebirge ist so dicht besiedelt und gleichzeitig so arm wie noch nie. Es wird Zeit , neue Wege zu gehen.



Doch Anton denkt nicht daran, laufen zu lernen oder gar das Weite zu suchen. Viel lieber beschäftigt er sich an langen Wintertagen mit seinem Schnitzmesser. Einem Stück Holz gibt er Augen, Gesicht, einen Bauch und eine freche Nase. Er schnitzt Spielzeug für sich, später für die Geschwister und als er dann endlich an die Drehbank darf, ist er nicht mehr zu bremsen. Seine Produkte gehen auf die Reise.



Das ist der Beginn der Zenkerei ( Anton Zenker, Holz- und Spielwarendreherei). Bereits im Jahr 1877 bewirtschaftet er mit seiner kleinen Familie im elterlichen Haus ein lukratives wasserradbetriebenes Drehwerk für Holz- und Spielwaren. 67 Jahre später werden Pläne gemacht, von der wasserradbetriebenen zur turbinenintensiven Produktion überzugehen. Doch der 2. Weltkrieg verlangt der zenkerschen Wirtschaft nochmals große Opfer ab. Um über den Berg zu kommmen, geht die Familie (inzwischen sorgen fast ausschließlich noch Frauen und Kinder für den Unterhalt) über den Berg nach Seiffen.



Hier heiratet das zenkersche Traditionsgewerbe (durch Oma Marie, Holzmalerin) alsbald in das ebenso traditionsreiche Seiffener Kunsthandwerk ein. Aus Zenker wird Hofmann und aus dem Sproß dieser kunstorientierten Vereinigung - Helmut Hofmann, meinem Vater - wird vorerst ein DDR-Bürger, der erst wieder ab 1973 seiner eigentlichen Leidenschaft in Heimarbeit und Nebenerwerb nachkommen darf.

Oma Marie

Von ihm habe ich gelernt,mit Drehbank und Geschick Räuchermännchen, Sterne, Christbaumschmuck, Laternen, Spanbäumchen und vieles mehr zu gestalten

Aber hier hört unsere Familiengeschichte noch längst nicht auf. Hier fängt sie an...!

Standort Drehwerk